Camping Marianne
Nürtingen-Grundschule

Wem gehört der Schulhof?

In dem 2015 geför­der­ten Pro­jekt „Som­mer­aka­de­mie“ unter­su­chen wir den Schul­hof der Nür­tin­gen-Grund­schu­le am Mari­an­nen­platz nach alter­na­ti­ven Nut­zungs­wei­sen und erklä­ren ihn für eine Woche zu einem Cam­ping­platz. Cam­ping als For­mat bie­tet die Mög­lich­keit, dia­lo­gi­sche Zusam­men­tref­fen zwi­schen ver­schie­de­nen Arten und Wei­sen des Sehens und Ver­ste­hens, zwi­schen Künstler*innen und Nachbar*innen, zwi­schen Kin­dern und Erwach­se­nen zu ermög­li­chen. Gemein­sam cam­pen heißt gemein­sa­me Erfah­run­gen machen, und geteil­te Erin­ne­run­gen an einen Som­mer gene­rie­ren. Um die 30 Per­so­nen, dar­un­ter die Initiator*innen des Pro­jekts, zel­ten hier für eine Woche. Die Hort­kin­der füh­ren Inter­views mit Anwohner*innen über mög­li­che Nut­zun­gen des Schul­hofs. Wir befra­gen Jugend­li­che, die hier ihre Frei­zeit ver­brin­gen und laden sie zum Mit­zel­ten ein. Wir initi­ie­ren zwei dis­kur­si­ve Din­ner; eines mit Kin­dern und eines mit Erwach­se­nen: „Wem gehört der Schul­raum?“ Auch räum­li­che Inter­ven­tio­nen gehö­ren zum Spiel: die Kin­der betrei­ben einen Cam­ping-Kiosk und stel­len Sou­ve­nirs aus Schul­de­vo­tio­na­li­en (alte Lehr­ma­te­ria­li­en aus den Kel­lern der Schu­le) her. Ein Swim­ming­pool, Lager­feu­er, Urlaubs­vi­deo-Scree­nings und ein Kof­fer­raum-Floh­markt die­nen dazu, unter­ein­an­der und mit Nach­barn in Kon­takt zu treten.

Wäh­rend 2015 der sozia­le Spiel­kon­text fokus­siert wur­de, woll­ten wir 2016 mit dem For­mat „Artist in Tents“ – ein­wö­chi­gen Resi­den­zen – die Aus­ein­an­der­set­zung mit künst­le­ri­schen Mit­teln ver­tie­fen. Künstler*innen wer­den ein­ge­la­den spe­zi­fisch für die­sen Ort Inter­ven­tio­nen zu ent­wi­ckeln. Sie ver­wi­ckeln Nach­barn und Hort­kin­der in künst­le­ri­sche Akti­vi­tä­ten zur Erfor­schung und Umdeu­tung des Gelän­des und ent­wi­ckeln Per­spek­ti­ven für die Schul­raum­nut­zung. Ihre Per­for­man­ces, Sound-Instal­la­tio­nen etc. bie­ten Anläs­se, um die gewohn­ten Hand­lun­gen die­ses Ortes in Fra­ge zu stel­len und ande­res, mög­li­ches zu ima­gi­nie­ren. Gleich­zei­tig wer­den sie Teil der Cam­ping­ge­mein­schaft. Schu­le wird dabei als sozia­ler Raum begrif­fen, der in die­ser Zusam­men­set­zung ein­zig­ar­tig ist.

Team

SIDE­views Ann­ja Schef­fer, Hen­drik Scheel, raum­la­bor, Andrea Hoff­mann, Chris­toph Schmidt , Kul­tur­la­bor, Anna Chru­ciel , Nür­tin­gen-Grund­schu­le, Mar­kus Sche­ga , Kot­ti e.V. Moni­que Mes­sikh-Mül­ler , Katha­ri­na Süt­ter­lin, Susan­ne Wagner

Projektlaufzeit
2015–2016

Standort

Mari­an­nen­platz 28, 10997 Ber­lin (Kreuz­berg)

Gefördert

Ber­li­ner Pro­jekt­fonds Kul­tu­rel­le Bildung