Die Temple-Grandin-Schule ist eine inklusive Schwerpunktschule mit dem Förderschwerpunkt Autismus. Die Schule zieht in absehbarer Zeit in ein neues Gebäude um und wird dann Gemeinschaftsschule. Die Einrichtungsgestaltung soll daher mobil sein, damit sie mit umgezogen werden kann. Insgesamt werden Räume von drei Klassen von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf partizipativ mit Bauereignis umgestaltet. Besonderheit hier ist, dass jede/r SchülerIn einen möglichst reizarmen Arbeitsplatz benötigt.
Im ersten Bauereignis in der Temple-Grandin-Schule planen und bauen wir mit den sechs SchülerInnen der Klassenstufe 7 – 10 ihren Klassenraum mit Nebenraum aus. Für den Hauptraum entstehen ein zentraler ringförmiger Tisch für das gemeinsame Arbeiten sowie sechs Einzel-Arbeitstische, an denen es sich auch zurückgezogen arbeiten lässt – ausgestattet mit verschiebbaren und akustisch wirksamen Trennwänden sowie separaten Arbeitsplatzleuchten und eigenen Ablagecontainern. Im angrenzenden Freizeitraum ist eine große „Hängemattenlounge“ realisiert – eine Lümmelcouch mit Polstern, kombiniert mit einer pergolaartigen Konstruktion zur Aufhängung von zwei Hängematten sowie einer flexiblen textilen Überdachung.
Planen und bauen mit Kindern der Kleinklassenstufe 1 – 3:
Als markanter Einbau in der Kleinklassenstufe 1 – 3 entsteht eine „mobile“ Hochebene, kombiniert mit einem kleinen Podest inklusive Stauraum. Diese Konstruktion ist stationär eingebaut, kann aber leicht in zwei Teile zerlegt werden und ist so für einen Umzug in andere Räume geeignet. Etliche weitere Möbel können gebaut werden – ein großer Gemeinschaftstisch mit Hockern, ein Arbeitsplatz für die Pädagoginnen mit Tisch, Bank, Garderobenschrank und ein Platz für die Essenszubereitung. Der Raum wird durch die Installation von Trennwänden in Bereiche unterteilt. Aus Tafel und Regal wird ein Kombimöbel geschaffen. Die Tafel wird versetzt und läuft nun als Schiebetür vor der Regalwand. Wort des Jahres wird bei uns jedoch der „Hundehüttengleiter“. Ein Brett mit Teppichgleitern und Schnur, auf dem die Hütte des Klassenhundes steht und von Schüler zu Schüler (nur Jungs in der Klasse) gezogen werden kann.
Planen und bauen mit Kindern der Kleinklassenstufe 7 – 9:
In dem zweiten Raum, mit der Kleinklassenstufe 7 – 9, bauen wir eine größere Galerie mit Treppe und einer „Laube“ für einen Hängesitz ein. Auch hier wird die Möglichkeit der Demontierbarkeit für einen Umzug berücksichtigt. Weiter werden mobile Graffiti-Wandpaneele aufgehängt (sie können im Freien gestaltet werden). Ein Gruppentisch auf Regalböcken, der „mal da mal weg“ ist, sowie sechs Einzelarbeitsplätze, ausgestattet jeweils mit abnehmbar montierter Trennwand, einem abschließbaren Privatfach und Arbeitsplatzbeleuchtung. Weiterhin werden ein Schrank für die Pädagog*innen und eine Garderobe mit Schuhfach realisiert.
Filia Bähr, Sandra Höfinghoff, Gottfried Knodt, Kerstin Neumann, Katharina Sütterlin
Projektlaufzeit
2016–2017
Lasdehner Straße 19, 10243 Berlin (Friedrichshain)