„Ich merke, dass ich schon anfange komplett umzudenken.“
Anja, Lehrerin
Die Grundschule am Traveplatz liegt im Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg. Die Pädagoginnen der inklusiven Förderklasse haben im vergangenen Schuljahr den Klassenraum ihrer 1. Klasse nach dem Churer Modell, einem Konzept aus der Schweiz, umgestaltet. Dabei wird ein Sitzkreis etabliert, in dem die Schüler*innen feste Plätze haben. Hier finden kurze Inputphasen statt, um die Arbeit mit den Lernaufgaben zu erläutern. Für Arbeitsphasen ist eine freie Platzwahl möglich für die sich die persönlichen Lernmaterialien an zentraler Stelle geholt werden.
Nun kommen die Schüler*innen in die 2. Klasse und das Mobiliar wird zu klein. Der feste Sitzkreis und ein Teil des Mobiliars werden von einer der Pädagoginnen für ihre neue 1. Klasse übernommen. In dieser Möbelwerkstatt liegt der Schwerpunkt daher darauf, den Raum für die 2. Klasse neu zu gestalten, Raumpotentiale auszuloten und die Raumstruktur zu schärfen. Auch die Nutzbarkeit des Raums für den Hort am Nachmittag soll verbessert werden.
Während der Zielfindung wurde deutlich, dass sich die Schüler*innen mehr Platz und Rückzugsmöglichkeiten wünschen. Der gemeinsam entwickelte Entwurf sieht einen größeren Kreis mit passenden Sitzhöhen und einer Lesehöhle vor, in der man sich zurückziehen und dennoch am Geschehen teilnehmen kann. Viele der Doppeltische wurden durch niedrigere Bodenarbeitsplätze ersetzt, um mehr Platz zu schaffen und vielfältige Sitzpositionen zu ermöglichen. Es ist eine klare und zugängliche Zone für Stauraum entstanden. Der Arbeitsplatz für die Pädagoginnen wurde zugunsten eines Hochtisches aufgelöst, der als leerer Beratungstisch fungiert. Die von den Schüler*innen geliebte Leseecke bleibt natürlich unverändert.
Anna Bayer, Emma von Helden, Heidi Kleer, Keshia Meister, Kerstin Neumann, Susanne Wagner
Projektlaufzeit
2024
Jessnerstraße 24
10247 Berlin
Auftraggeber: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Berlin