„Von der Schaubühne hatte ich schon gehört, aber diese Wohnanlage kannte ich noch nicht. Mir gefällt, dass es so grün und man trotzdem in der Stadt ist. Anstelle des Tennisplatzes könnte man Gärten angelegen, um was anzupflanzen. Es sollte ein Ort für alle sein!“ Elodie (11)
Was heißt modernes Bauen und Wohnen? Wie baute man im Berlin der 1920ger Jahren? Und was ist uns heute wichtig?
Am Beispiel des WOGA-Komplexes von Erich Mendelssohn am Lehniner Platz entdeckte die Klasse 6a der Nehring-Grundschule Merkmale und Besonderheiten des Neuen Bauens. Mit seinen großzügigen Appartements, Ladenstraßen, einem Tennisplatz und einem Großkino bildete die Wohnanlage fast schon eine Stadt in der Stadt.
Ausgehend von den sachlichen Wohnbauten der 1920ger Jahren, erkundeten die Schülerinnen und Schüler das 2015 fertiggestellte Haus einer Baugemeinschaft in der Ritterstraße 50 in Kreuzberg. Hier gibt es neben den individuellen Wohnungen verschiedene gemeinsame Räume wie eine Dachterrasse, einen Waschraum, eine Werkstatt und einen Gemeinschaftsraum mit Tischfußballspiel und Tischtennisplatte.
Mit all den Eindrücken von modernen Bauten gestern und heute entwickelten die Schülerinnen und Schüler eigene Ideen und Träume für ihr Wohnen in der Zukunft, die sie direkt in Modelle umsetzten. Dabei entstanden nicht nur einzelne Wunschwohnungen, sondern auch eine komplette Wohnanlage. Die Ergebnisse des Schulprojektes wurden in einer Ausstellung in der Villa Oppenheim zum Tag des offenen Denkmals gezeigt. Dabei wurden die Ziele des Neuen Bauens vor knapp 100 Jahren den heutigen Vorstellungen und Bedürfnissen zum Thema Wohnen in der Großstadt gegenübergestellt.
Katharina Sütterlin, Susanne Heiß, ifau Architekturbüro, Reinhard Brüggemann, Architekt, Dr. Nicola Crüsemann, Museumspädagogin
gefördert durch werkstatt denkmal und den Bildungsverbund am Schloss
Projektlaufzeit
2019
Schloßstraße 55, Otto-Grüneberg Weg, 14059 Berlin